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Active X

Microsoft will mit eigener Internet-Technologie Standards setzen und hat, gewissermaßen als Konkurrent zu Java, seine Active-X-Technik entwickelt. Active-X ist eine Microsoft-Technik zur Erzeugung interaktiver Web-Seiten mithilfe von Controls, Skripts und Softwarepaketen, wie zum Beispiel Textverarbeitungen und Tabellenkalkulationen.

Der Sinn von Active-X ist aus Sicht von Microsoft:

  • Applikationen in Web-Browser einzubinden
  • Den Web-Browser zur Schaltzentrale für Internet und Intranet zu machen

Ein Active-X-Control ist ein kleines Windows-Programm, das sich nur mit Hilfe eines Web-Browsers ausführen läßt. Wenn Sie im Internet auf eine mit einem Active-X-Control ausgestattete Seite kommen, werden nicht nur Text und bunte Bilder angezeigt, sondern auch ein Programm auf Ihren Rechner geladen und ausgeführt. Im ungünstigsten Fall merken Sie gar nicht, daß ein Active-X-Control in eine Web-Seite eingebunden ist und automatisch ausgeführt wird, während Sie die Seite anschauen und sich in trügerischer Sicherheit wähnen.Die Active-X-Technologie besteht aus folgenden Komponenten:

  • Active-X-Controls
  • Active-X-Scripting
  • Active-X-Dokumente
  • Active-X-Conferencing
  • ActiveMovie

Active-X-Controls

sind Elemente wie Schaltflächen, Listboxen, Bildlaufleisten usw., die auf Web-Seiten plaziert und dort benutzt werden können. Dadurch wird ein hoher Grad an Interaktion mit dem Anwender erreicht.

Active-X-Scripting

Active-X-Controls werden mit sogenannten Skripts gesteuert. Skripts sind Programme, die in HTML-Seiten eingebaut und somit für jedermann lesbar sind. Skriptsprachen sindVisual-Basic-Script (VB-Script) und Java-Script.

Active-X-Dokumente

Sie funktionieren wie OLE-Verbunddokumente. Ein Browser (Container) kann zum Beispiel ein Excel-Sheet anzeigen (Excel ist dann der Server), ohne das man den Browser verlassen muß - sofern man Excel hat. Man kann so Dokumente ganz verschiedener Formate in das Netz posten und jeder, der auch den entsprechenden Server hat, kann sie betrachten. Damit wird aber der Nutzerkreis aber auf die Anwender von Microsoft-Produkten eingeschränkt und die gemeinsame Sprache des WWW, HTML, ausgegrenzt.

Active-X-Conferencing

Eine Kommunikations-Technik, die noch in der Entwicklung ist. Active-X-Conferencing erlaubt die Anwendung einer Software, die auf einem einzigen Rechner läuft, durch mehrere Personen gleichzeitig, die über ein Netzwerk verbunden sind. Dieses Netzwerk kann das Internet aber auch das Intranet sein. Damit sich die teilnehmenden Personen auch von "Mensch zu Mensch" unterhalten können, während sie gemeinsam eine Software steuern, gibt es eine Voice-Verbindung. Diese Voice-Verbindung funktioniert bisher aber nur zwischen zwei Teilnehmern. Für die Zukunft ist auch eine Video-Verbindung geplant.

ActiveMovie

Zur Übertragung von Audio und Video-Daten über Netze gibt ist ActiveMovie. ActiveMovie soll ermöglichen, daß die Audio- und Video-Daten nicht erst komplett auf den eigenen Rechner geladen werden müssen bevor man sie abspielen kann (was unter Umständen ziemlich lange dauern kann), sondern die Übertragung erfolgt in Echtzeit. Voraussetzung ist natürlich, daß die Verbindung schnell genug ist.

Hinter einem Active-X-Control verbirgt sich also nichts anderes als ein normales Windows-Programm. Es kann also alles tun, was auch jedes andere Windows-Programm tun kann: Daten von Ihrer Festplatte übers Netz versenden, Viren installieren - oder einfach nur die Festplatte formatieren. Active-X-Programme sind also ein Risikofaktor und sollten nur unter bestimmten Voraussetzungen eingesetzt werden.
Der Chaos Computer Club demonstrierte der Öffentlichkeit die Risiken von Active X: Die Hacker programmierten ein Active-X-Control, das der Finanz-Software Quicken einen Überweisungsauftrag unterjubelte. Der Auftrag wurde so gespeichert, daß er beim nächsten T-Online-Connect automatisch ausgeführt würde.
Active-X-Programme laufen derzeit nur mit dem Microsoft Internet-Explorer ab Version 3. Damit Active-X-Controls mit einem Netscape-Browser funktionieren, muß man ein spezielles Active-X-Plug-in installieren.

Beim Installieren von Active-X-Komponenten wird manchmal ein 'Zertifikat' angezeigt. Wer Active-X-Programme schreibt, kann sich ein solches 'Zertifikat' besorgen, das nach dem Laden der Webseite angezeigt wird. Dieses Zertifikat soll garantieren, daß das Active-X-Control wirklich im Originalzustand vorliegt. Gewährleistet wird das durch eine verschlüsselte Quersumme, die beim Herausgeber des Zertifikats hinterlegt ist und die mit der des Programms verglichen wird. Ein gültiges Zertifikat heißt jedoch keinesfalls, daß Sie einem Active-X-Control blind vertrauen können. Der bisher einzige Zertifizierer, Verisign Commercial Software Publishers CA, prüft nicht, was ein Active-X-Control auf einem Rechner anstellt, sondern nur, ob das Programm nach der Zertifizierung verändert wurde. Nachdem jeder sein Active-X-Control zertifizieren lassen kann, besteht auch die Möglichkeit, daß gefährliche oder schädliche ActiveX-Controls ein Zertifikat bekommen. Dabei muß nicht einmal böse Absicht des Programmierers im Spiel sein, denn "Man soll nie Absicht vermuten, wo Dummheit als Begründung ausreicht." Insofern hat das Zertifikat höchst zweifelhaften Wert.

Wird auf einer Webseite ein Zertifikat angezeigt, hängt es davon ab, wo Sie sich befinden: Handelt es sich um eine renommierten Firma, können Sie ein zertifiziertes Active-X-Control ohne großes Risiko installieren. Befinden Sie sich dagegen auf einer privaten oder halbprivaten Seite, sollten Sie auch mit zertifizierten Komponenten sehr vorsichtig sein. Programmierfehler können sich natürlich auch in Controls großer Unternehmen befinden.

Wenn Sie schon massenhaft Active-X-Controls auf Ihrer Platte haben, hilft die Freeware 'ActiveXCavator'. Sie listet alle installierten Controls einschließlich diverser Dateiinformationen (Verzeichnis, Größe) auf und kann auch einzelne Controls löschen. Das Programm gibt es unter http://www.winmag.com/software/xcavate.htm.

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