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Rechterfeld/Zürich (20.08.2021) -

Im Kontext von Klimawandel, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Tierwohl und ökologischem Fußabdruck wird die Ernährungsweise immer intensiver diskutiert. Wesentliche Fragen, die sich vor allem Politik, Wirtschaft sowie Umwelt- und Konsumentenorganisationen stellen, lauten:

- Wer beeinflusst in welchem Umfang unsere Ernährungsweise?
- Wer sind hierbei die möglichen Entscheidungsträger, die in unserem Ernährungssystem Weichen für eine zukunftsfähige Ernährungsweise stellen?
- Welche möglichen Ansätze gibt es, um auf diese komplexen Systeme einzuwirken?
- Was zeigen Szenarien an möglichen Veränderbarkeiten auf?
- Sind es die Verbraucherinnen und Verbraucher, die letztlich einen Einfluss haben oder beherrschen uns die Systeme, in denen wir leben?
- Gibt es Unterschiede innerhalb des DACH-Raums (Deutschland, Österreich, Schweiz), wie mit diesen komplexen Herausforderungen umgegangen wird?

Antworten auf diese Fragen versucht die Essen der Zukunft-Studie (EssZuk) der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften zu geben, die im Auftrag der Heinz Lohmann Stiftung in knapp zweijähriger Arbeit unter der Regie von Prof. Dr. Christine Brombach entstand (https://www.phw-gruppe.de/site/assets/files/2328/esszuk_studie_kurzfassung.pdf) .

Eine Erkenntnis aus der EssZuk-Studie: Ernährungsexperten und Fachkreise werden bei der Ernährungskommunikation zu wenig wahrgenommen. Prof. Brombach: "Die Kommunikation zu Ernährungsweisen spielt sich auf den Social-Media-Kanälen ab und wird von Influencern und selbsternannten Autoritäten dominiert. Sie geben überwiegend nicht wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zu ernährungsbezogenen Themen. Das birgt für die Nutzerinnen und Nutzer sogar potenzielle gesundheitliche Risiken." Daher fordern Fachleute wie auch die Autoren der Studie von Experten für Ernährung, mehr Präsenz in der Öffentlichkeit zu zeigen und korrigierend einzugreifen. Prof. Christine Brombach: "In den Social-Media-Kanälen werden Gesundheit, Nachhaltigkeit, Ernährung, Umwelt prominent als Lifestyle-Themen diskutiert und darüber eine "neue Aufmerksamkeit" hergestellt. So gesehen ist die Zeit überreif für neue Wege der wissenschaftlichen Ernährungskommunikation."

Neben der Kommunikation sind "Bildung", "Politik" und "Handel" laut der Studie entscheidende Bereiche bzw. Akteure, um zu einer zukunftsfähigen Ernährung zu gelangen.

Die Ernährungsbildung, die meist in den Familien, unterschiedlich oder gar nicht stattfindet, sollte laut Prof. Brombach im pädagogischen Kontext im DACH-Raum neugestaltet und Teil des schulischen verpflichtenden Lehrplans werden. Hier ergab die Studie Unterschiede in der Integration des Themas Ernährung im Schulsystem. So gebe es in der Schweiz für alle Schulen in fast allen Kantonen einen obligatorischen Hauswirtschaftsunterricht (Klassenstufe 7) und ein Schulkochbuch ("Tiptopf"), das in der ganzen Schweiz verbreitet und bekannt sei. Ein vergleichbares, flächendeckendes Angebot von Hauswirtschaftsunterricht oder ein in allen Bundesländern eingesetztes Schulkochbuch gäbe es so weder in Deutschland noch in Österreich.

Prof. Brombach: "Die Ernährungsbildung muss einen höheren Stellenwert in den gesellschaftlichen Anstrengungen zu einem gesundheitsfördernden Verhalten bekommen. Sie muss neben den naturwissenschaftlichen Grundlagen der Ernährung auch soziale, ökologische und ökonomische Aspekte eines selbst bestimmten und mitverantwortlichen Handelns beinhalten." Ziel müsse es sein, dass jeder Einzelne einen sorgfältigen und respektvollen Umgang mit Lebensmitteln entwickelt.

Dem Handel schreibt die Studie eine lenkende Wirkung bei einer zukunftsfähigen Ernährung zu. Sie erkennt in so genannten "edumarketing"-Strategien wesentliche Ansätze, um das Einkaufsverhalten z.B. durch Produktplatzierungen am Point of Sale zu steuern. "Angebot, Preisgestaltung, Promotion und Kommunikation, Lieferantenauswahl - der Handel verfügt über viele Hebel, die in den drei Ländern Einfluss auf die Ernährung der Zukunft haben", so die Ernährungswissenschaftlerin.

Unterschiede bei ordnungspolitischen Vorstellungen

Unterschiede zeigt die EssZuk-Studie beim Grad der ordnungspolitischen Vorstellungen wie auch den Themen Eigenverantwortlichkeit der Verbraucher in den drei Ländern auf.

Generell wird in der Schweiz mehr Selbstverantwortung vorausgesetzt und auch gesellschaftlich erwartet. So sind es auch historische Gründe, weshalb dem Bund (der Eidgenossenschaft) wenig Einmischung zugebilligt wird. Die Frage, wie viel der Staat bestimmen darf und so auch durch Regeln auf die Ernährungsweise der Zivilgesellschaft einwirken soll, wird stark diskutiert. So ist es z.B. in der Schweiz derzeit nicht denkbar, dass sich allgemeinverbindliche Qualitätsstandards für die Schulverpflegung durchsetzen, da jede Gemeinde, Kanton eigene Richtlinien entwickelt und umsetzt, auf Eigenbestimmung dabei Bezug nimmt und eine nationale Regelung als Einmischung in die inneren Angelegenheiten verstanden werden würde. In den Debatten rund um die Einführung des Nutri-Scores wurde so z.B. sehr deutlich, dass es immense Widerstände gegen ein Labeling gab. Dies konnte sich letztlich nur durchsetzen, weil es auf EU-Ebene eingeführt wurde und die Schweiz sich ohne Umsetzung damit im Abseits gesehen hätte. So gab es vor der möglichen Einführung des Nutri-Scores Arbeitsgruppen und Roundtable-Einladungen aller Beteiligten, um einen Konsens zu finden, der Aussicht hatte, in einem parlamentarischen Prozess angenommen zu werden. Dieses zähe Ringen um Konsensus scheint ein eher typisches "Schweizer Motiv" zu sein, im Bestreben, nach Einigkeit und wirtschaftlichem Erfolg.

Österreich nimmt laut Studie dagegen eine Mittelposition mit einer Kultur des Machtausgleichs und Moderierens zwischen ordnungspolitischen Maßnahmen (wie Steuern, Subventionen, Bildungsmaßnahmen) und der Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger ein. In Deutschland werde hingegen vor allem von Seiten der Zivilgesellschaft erwartet und auch vorausgesetzt, dass im Zuge der sozialen Marktwirtschaft steuernde Maßnahmen seitens des Bundes erfolgten.

Prof. Christine Brombach: "Im Gegensatz zu Deutschland wird es in der Schweiz generell wenig akzeptiert, wenn sich der Bund in die als "privat" empfundenen Lebensbereiche, wie Essen und Trinken, "einmischt"." Stattdessen gibt es zahlreiche "bottom-up" Bewegungen, die auf zivilgesellschaftlicher Ebene verschiedene Handlungsoptionen ausloteten. So leisteten Initiativen bzw. Transformationsbewegungen wie das Ernährungsforum Zürich bürgerschaftliches Engagement. Ebenso engagieren sich wissenschaftliche Transferzentren dafür, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis zu tragen.

Die in Deutschland praktizierten ordnungspolitischen Möglichkeiten zeigten sich im Labeling - wie z.B. dem Nutri-Score oder dem Tierwohllabel. Sie werden aber der Studie und den Experteninterviews zufolge sehr unterschiedlich bewertet oder gar kritisch hinterfragt.

Interessant sind die Ergebnisse auch im Kontext der aktuellen Prävalenz von Adipositas in den drei Ländern. Diese ist mit 11 Prozent in der Schweiz deutlich niedriger als in mit 23 bis 24 Prozent in Deutschland. Österreich liegt auch hier mit 16,5 Prozent in der Mitte (jeweils Erwachsene). Die Schweiz scheint also mit ihrer stark auf Eigenverantwortung setzenden Strategie wesentlich erfolgreicher bei der "Bekämpfung" von Adipositas zu sein als Deutschland.

Fazit: "Es gibt nicht den einen Weg"

Auch wenn es im wissenschaftlichen Diskurs weitgehend Einigung darüber gibt, dass die (westliche) Ernährungsweise nachteilige gesundheitliche, ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen hat, gibt es in allen drei Ländern keinen gesellschaftlichen Konsens darüber, wie mögliche Lösungswege aussehen könnten oder welche Handlungsalternativen sich besonders eigneten. "Daher wird es nicht den einen Weg geben, das Ernährungssystem und das Ernährungsverhalten zu verändern", betont die Wissenschaftlerin. Die in Deutschland praktizierten Nudging-Maßnahmen seien ein guter Ansatzpunkt für die Beeinflussung des Ernährungsverhaltens. Bei der Kommunikation warnt Brombach vor einer Verzichtsdebatte - der Einstellung, dass gesunde Ernährung ausschließlich durch Verzicht zu erreichen sein. Vielmehr müssen gesunde Ernährungsweisen auf allen Stufen - beginnend im Kindergarten - über Schulen und Kantinen gefördert werden.

Kuratoriumsvorsitzender Dr. Reinhard Grandke zu den Ergebnissen der Studie: "Die EssZuk-Studie unterstreicht eindrucksvoll, dass nicht nur gute wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis zur Entwicklung des zukünftigen Ernährungsverhaltens wichtig sind, sondern auch die Art und die Wege der Kommunikation. Um Aufmerksamkeit und Durchdringung zu erreichen, müssen andere als die eingefahrenen Wege gegangen werden. Hier muss man von den "Profis" der Social-Media Community lernen und deren Werkzeuge und Instrumente zur Erreichung von Followern und Öffentlichkeit nutzen. Unsere Ernährungsexperten müssen nicht nur in wissenschaftlichen Journals publizieren, sondern auch mit ihren eigenen Social-Media-Kanälen zu Influencern werden."



Engel & Zimmermann AG,
Frank Schroedter


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